- Umfrage belegt unlautere Methoden im Direktvertrieb an der Haustür
- bundesweit tätige Netzbetreiber fallen besonders häufig negativ aus
- dubiose Methoden torpedieren den Wettbewerb und bremsen den Ausbau aus
Lauchhammer, 11. Dezember 2023 – „Der Geschäftsführer hatte einen Chemieunfall, deshalb geht sein Unternehmen in den Konkurs.“ Solche und ähnliche Falschaussagen hat der Fachverband Rundfunk- und BreitbandKommunikation (FRK) im Rahmen einer Umfrage zu unlauteren Methoden bei Haustürgeschäften (Door-2-Door-Vertrieb) von seinen Mitgliedern gesammelt. Besonders auffällig war, dass speziell bundesweit tätige Netzbetreiber mit dubiosen Falschaussagen an der Haustür auffielen. Dadurch entstehen bei bestehenden und potenziellen Kunden große Unsicherheiten. Letztendlich wird nach Meinung des FRK durch einen unseriösen Haustürvertrieb nicht nur der Wettbewerb torpediert, sondern der gesamte Glasfaserausbau ausgebremst.
Über 22 Prozent der FRK-Mitglieder nahmen an der Umfrage teil. Fast 80 Prozent berichteten von unlauteren Methoden der Wettbewerber an der Haustür. Die Unternehmen, die hier genannt wurden, sind ausnahmslos bundesweit tätig. „Lokale, mittelständische Netzbetreiber setzen im D2D-Vertrieb auf lokal ansässige Partner“, erklärt FRK-Vorsitzender Heinz-Peter Labonte. „Die lokale Präsenz und Verbundenheit ist hierbei ein Qualitätsmerkmal für Seriosität und Transparenz.“
Keine Skrupel bei Haustürgeschäften
Die schwarzen Schafe kennen an der Haustür offenbar keine Skrupel. Die FRK-Mitglieder werden mit Aussagen wie „Wenn der angebotene Vertrag nicht unterschrieben wird, bleibt der Bildschirm dunkel“, „die Antennengemeinschaft stellt den Betrieb ein“, „der Eigentümer sitzt im Gefängnis“, „Wenn nicht unterschrieben wird, verhindert man den Anschluss für den Nachbarn“ oder „das Kabelnetz wird abgeschaltet“ konfrontiert. Zum Teil werde sogar versucht, Glasfaseranschlüsse in Regionen zu verkaufen, in denen die Glasfaser nur bis zu den Straßenverteilern reicht oder wo überhaupt kein Glasfaserausbau geplant ist.
„Die Vertriebsunternehmen und Branchenverbände verweisen auf die zahlreichen Schulungsmaßnahmen für Mitarbeiter an der Haustür und beziehen sich gerne auf eine vermeintlich niedrige Beschwerdequote zwischen einem und zwei Prozent“, kritisiert Labonte. „Aber die Realität sieht offenbar ganz anders aus, wie unsere Umfrage belegt.“ Zudem liegt nach Angaben des FRK-Vorsitzenden die Beschwerdequote unter den Verbandsmitgliedern zwischen 0,1 und 0,5 Prozent. „Das sind Quoten, bei denen man von seriösen Vertriebsunternehmen sprechen kann“, sagt Labonte. „Die FRK-Netzbetreiber stehen für einen fairen Wettbewerb sowie für einen ehrlichen und transparenten Haustürvertrieb. Nur so kommt der Glasfaserausbau in Deutschland voran“, appelliert Labonte an die bundesweit tätigen Ausbau-Verhinderer.
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