Quelle: golem.de, Achim Sawall 14.09.22
Mehr Datenrate für den Endkunden ohne sehr hohe Investitionen. Das verspricht Docsis-as-a-Service von DCT Delta.
Kleinere und mittlere Kabelnetzbetreiber können sich den Standard Docsis 3.1 oft nur schwer leisten. Für diese bietet DCT Delta den Kabelnetzstandard als Docsis-as-a-Service an. „In den Haushalten sind mehr und mehr Geräte im Einsatz. Wir brauchen mehr Bandbreite, eine höhere Kapazität, was aber bisher mit immensen Kosten am CMTS (Cable Modem Termination System) verbunden ist“, sagte Frank Fuhrmann, Vertriebsleiter bei DCT Delta, auf dem Breitbandkongress des Branchenverbands FRK am 14. September 2022. Ein CMTS erlaubt die Einspeisung von IP-Diensten in Koaxial-Kabelanlagen.
Docsis-as-a-Service setzt auf Remote-Phy und die Virtualisierung der Dienste. Ähnlich wie im Mobilfunk soll so ein Virtual-Network-Operator-Modell (VNO) realisiert werden, erklärte DCT Delta.
Ein Partner von DCT Delta „übernimmt auch die Bereitstellung der Carrierleitungen vom Backbone zu ihrem Kabelnetz. Er macht die Serviceleistungen, die Systemplanung und die Systemintegration“, sagte Fuhrmann. „Alles was ihr Techniker sonst macht, wird verlagert.“ DCT Delta sei eine Werkstatt für die Hardware, Systeme und Produkte und ein unabhängiger Remote-Phy-Hersteller aus Deutschland.
DCT Delta mit Sitz in Bodman am Bodensee ist selbst ein mittelständisches Unternehmen, das seit über 30 Jahren Komponenten und Systeme zur Übertragung und Verteilung von Breitbanddiensten über Kabel, Glasfaser und Satellit entwickelt und fertigt. DCT Delta ist Ausrüster großer Kabelnetzbetreiber in Europa.
Auch Vodafone hatte erklärt, bereits einen Teil seiner CMTS-Netztechnik auf Remote Phy (DCA) umgestellt und damit die Voraussetzung für virtuelle Netzsegmentierungen geschaffen zu haben. Dazu werde im Glasfaser-Knoten und an einem beliebigen Verstärkerpunkt in der Kaskade ein virtuelles Modem eingerichtet, das via Ethernet-Verbindung eine virtuelle Datenverbindung aufbaut. Diese befindet sich in einem noch nicht genutzten Spektrum des Kabels, so dass aus dem Verstärkerpunkt ein virtueller Glasfaser-Knoten wird, der über eine Bandbreite von bis zu 10 GBit/s verfügt
Von Achim Sawall